WPC – World Predator Classic 2018

Der Juni ist für mich immer ein ganz besonderer Monat. Früher freute ich mich auf die Saisoneröffnung in NL und ich war regelmäßig auf den niederländischen Flüssen unterwegs, um diversen Räubern nachzustellen. Vor gut 5 Jahren hat sich dies ein wenig geändert und seitdem fische ich die PredatorTour und WPC in den Niederlanden mit.

Wie jedes Jahr hofft man bei den Wettkämpfen auf das Quäntchen Glück, welches man neben der Stellen- und Gewässerkenntnis einfach benötigt, damit man ganz vorne mit dabei ist. Bei dem Ergebnis bzgl. der PredatorTour kann ich es recht kurz halten. Unser Ziel war es unsere Karte (3 Hechte, 3 Zander und 3 Barsche) voll zu machen. Das ist uns auch recht schnell geglückt und wir waren das 4. Team mit einer vollen Karte. Leider waren vor allem die Hechte viel zu klein und wir haben es tatsächlich geschafft, an 2 vollen Wettkampftagen keinen weiteren Hecht über 60cm zu fangen! Fische um die 40-50cm gab es zuhauf, aber die richtig Guten blieben uns leider verwehrt. Somit landeten wir recht abgeschlagen auf Platz 69 und wir waren somit das letzte Team mit einer vollen Karte (muss man auch erst einmal schaffen). Immerhin gab es die wertvolle Erkenntnis, dass Zander, Hecht und Barsch an den bekannten Spots gut laufen.

Sonntags ging es von der PT zurück nach Hause und montags bin ich dann gleich wieder los, damit ich mir das Haringvliet für die WPC genauer anschauen konnte. 1 Woche Training sollte ja wohl reichen, hatte ich mir versucht einzureden.

Im Training lief es dann auch eigentlich ganz gut. Die bekannten Stellen waren produktiv und ich konnte viele Barsche zwischen 45 und 50 cm fangen. Macht schon richtig Bock, aber um seine Spots nicht ganz platt zu angeln, sucht man ständig nach neuen Stellen. Das lief mal gut und mal weniger gut. Und je näher wir der WPC kamen, desto schlechter wurden die Fänge bei uns. Sollte das schon das erste Omen sein?!

Das ganze Drumherum bzgl. Einschreiben, Bootskontrolle, Flaggenparade usw. erspare ich Euch 😉 Kurz zusammengefasst lässt sich aber sagen, die Orga war in diesem Jahr so gut wie noch nie zuvor! Bei uns hat alles einwandfrei funktioniert und wir konnten uns mehr oder weniger entspannt auf den 1. Wettkampftag vorbereiten.

test

Es wurden Pläne geschmiedet und diverse Alternativen besprochen. Nachdem alles besprochen war, ging es ins Bett und nach einer kurzen Nacht konnte es endlich wieder losgehen.

Auf Grund der Erfahrungen aus dem Training entschieden wir uns dazu am 1. Wettkampftag ein extremes Spot-Hopping zu betreiben. Ziel war es zuerst die Barsche und den Hecht zu fangen und dann gegen Mittag auf Zander los zu ziehen. Unsere ersten Spots waren alle unbesetzt und wir fuhren nach Plan im 15 Minuten Takt zahlreiche Spots an. Und es gab natürlich nirgendwo Kontakte! Aus der Vergangenheit bei der WPC kenne ich diese Situationen nur zu gut. Man wird leicht nervös und fragt sich, was gerade eigentlich abgeht. Egal… weitermachen! Es gab schon genügend Jahre, in denen wir den ersten Fisch erst gegen 12 Uhr fangen konnten und die Karte bis zum Nachmittag trotzdem voll oder fast voll war.
Somit ging es wie geplant zum Zanderspot und immerhin das funktionierte sehr gut. In weniger als 1h waren die 3 Zander drin und 1 Hecht ging kurz vor dem Kescher verloren. Shit happens, was soll’s, wir haben ja noch 4h für 4 Fische. Da unsere Barschspots nicht funktionierten ging es ins Kraut zum Flachwasserangeln. Die Kontakte ließen nicht lange auf sich warten und der erste Barsch war im Boot. Kurz danach wieder Kontakt und Fischverlust. Fu*k, egal weitermachen! Das wiederholte sich leider einige Male und so gingen uns bestimmt 3 Hechte und einige Barsche verloren. Das darf im Wettkampf nicht passieren! Keine Ahnung woran es lag, ggf. war man doch zu nervös. Und so neigte sich der 1. Wettkampftag dem Ende zu. Einem meiner Lieblingsspots wollte ich noch kurz vor Ende eine Chance geben und so ging mir beim ersten Wurf ein guter 47er Barsch an den Haken.

Das Ergebnis am Abend war dann allerdings sehr ernüchternd. Irgendwo zwischen Platz 20 und 25 konnten wir uns platzieren und uns fehlte nur 1 Hecht und 1 Barsch. Es wurde sehr gut gefangen und viele Teams hatten die Karte voll machen können. Damit war unser Ziel in die Top10 zu kommen in weite Ferne gerückt.

Für den geplanten 2. Wettkampftag war viel Wind vorher gesagt und die Wettkampfleitung entschied, dass wir den extra für solche Fälle vorgesehenen Ruhetag von Freitag auf Donnerstag vorverlegen. Somit blieben uns Freitag und Samstag als Wettkampftage 2 und 3.

Die Vorhersage für Freitags war nicht ganz unser Ding. Viel Sonne und Wind um die 6-8 km/h. Wir gingen mit einem abgespeckten Plan ans Werk und wollten die guten Spots länger beackern. Ganz in unserer Nähe standen Dustin & Johannes, die wir an diesem Tag ein paar Mal jubeln hörten. Wir fischten Spot für Spot durch, bekamen einige wenige vorsichtige Bisse und konnten vorerst keinen Fisch verhaften. Schräg… Egal was angeboten wurde, die Kontakte blieben aus. Erst gegen 15 Uhr (1h vor Abpfiff) kam pünktlich mit der ersten kräftigen Windböe der erste Fisch ins Boot. Die Frequenz war ab diesem Zeitpunkt ok, allerdings blieb zu wenig Zeit genügend Fische ins Boot zu holen. Mit Hecht und Barschen in der Wertung landeten wir auf einer Tagesplatzierung irgendwo im 30er Bereich. Damit war klar, dass Ding ist für uns gelaufen.

Aufgeben ist natürlich keine Option, daher wollten wir zumindest am 3. Wettkampftag die Karte voll machen. Da es mit Plan nicht funktioniert hat, haben wir einfach so drauf los geangelt und es ging recht schnell gut los. Alle 3 Barsche und den Hecht konnten wir bis 11 Uhr fangen, somit hatten wir noch 5h für 3 Zander. Am Zanderspot angekommen kam beim 4. oder 5. Wurf dann auch der Kontakt und der 1 Zander war im Boot. Nach der üblichen Fotosession hing der nächste Fisch beim nächsten Wurf, nur leider verabschiedete sich der Zander recht schnell wieder. Tja und dann ging die große Suche los… Wir hatten noch einige Kontakte, konnten aber nur noch 1 weiteren Zander ins Ranking bringen. Somit fehlte zum Tagesende 1 Zander auf der Liste für Tag 3. Von der Platzierung bedeutete dies mal wieder 20+.

Was die Fänge angeht lief es im Training eigentlich ganz gut. Warum es dann im Wettkampf nicht so richtig gepasst hat, kann ich nicht sagen. Generell wurde an allen Tagen viel gefangen und ich glaube wir hatten noch nie so viele Teams mit vollen Karten an den einzelnen Tagen. Da tut jeder verlorene Fisch richtig weh. Und auch als „alter Hase“ bei diesem Turnier muss ich sagen, dass geht alles ganz schön auf die Nerven. Wie anfangs erwähnt habe ich mich früher immer sehr auf den Juni gefreut, mittlerweile wird diese Zeit komplett durch die Wettkämpfe inkl. Vorbereitung dominiert. Es macht auch nicht immer Spaß jeden Tag nach neuen Spots zu suchen, eine bestimmte Fischart unbedingt fangen zu müssen und gute / produktive Spots einfach links liegen zu lassen. Das Alles macht schon ein wenig „Wettkampfmüde“, auch wenn mir die Competitions ansonsten super viel Spaß machen. Vor allem haben wir wie immer super nette Leute kennen gelernt und auch der unvergessliche Partyabend mit Enrico, Frank, Jelle, Robbie, Anna, Rutger, Rocky usw. trägt dazu bei, dass man diese Events in einer guten Erinnerung behält. Wie es weiter geht und ob ich mir das in 2019 noch einmal antue wird sich zeigen. Derzeit bin ich jedenfalls einfach nur total platt, ausgelaugt und ein wenig enttäuscht bzgl. der eigenen Leistung.

Und in einigen Tagen geht es schon wieder los… Am Wochenende finden die Hobie Predator Open statt und im Januar fand ich die Idee dort teilzunehmen noch total toll. Ob‘s ne gute Idee war, wird sich zeigen. Ich denke, dass ich hier nur geringe Chancen auf eine gute Platzierung haben werde. Das Kayak ist komplett aufgebaut und ich war bislang genau 0 mal damit auf dem Wasser. Sprich die ersten Fische werden dann wohl auch erst kurz vor dem Wettkampf oder im Wettkampf ins Kayak kommen. Da fehlt mir derzeit einfach zu viel Erfahrung, trotzdem freue ich mich darauf wieder ein paar verrückte Angler mehr kennen zu lernen.

Die Waffen sind jedenfalls scharf gemacht und Aufgeben ist wie gesagt keine Option! Manchmal frage ich mich schon, wie ich es immer wieder schaffe mich für solche Dinge so zu begeistern 🙂

Zum Schluss noch ein paar Worte des Dankes… Vielen Dank an Camo-Tackle, ihr habt mir wie immer mind. 80% der Wettkampfköder geliefert und vor allem auch noch kurz vor den Wettkämpfen pünktlich geliefert! Das Sortiment ist einfach top.

Ein ganz großes Danke geht an unseren Sponsor Mercury! Ohne Euch wäre ich bei den Wettkämpfen erst gar nicht mit dabei gewesen. Danke für den Support und das Vertrauen. Auch der Teamabend mit den Mercury Kollegen hat uns sehr gut gefallen.

Und natürlich wie immer ein großes Danke an Anna und die anderen Freunde, die uns unterstützt haben und hier und da mitfiebern durften. In diesem Jahr war es bzgl. der Platzierung leider nicht ganz so spannend, aber das kann sich in Zukunft ja auch wieder ändern 😉