Diesmal leider etwas verspätet unser Saisonbeginn für 2010… Der Juni ging schneller ins Land als ich es gedacht hätte, aber es gab hier und da ein paar schöne Fische.
In der Schonzeit habe ich mich fast ausschließlich mit dem Umbau unseres Alumacrafts beschäftigt. Die Technik auf dem Boot war in die Jahre gekommen und sollte nun auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Zu diesem Thema werde ich in den kommenden Tagen noch einen eigenen Artikel verfassen. Die wohl wichtigste Neuerung war der Einbau der neuen HDS-Echolote von Lowrance.
Gleich in der Eröffnungsnacht konnten wir ein Déjà-vu erleben, denn wie im Jahr zuvor fanden wir den Fisch an exakt der gleichen Stelle wieder und wie im Jahr zuvor kamen auch sofort die ersten brutalen Bisse auf unsere Köder.
Der Fisch war gefunden, das Lot zeigte ebenfalls reichlich Fisch an und es hagelte Bisse. So konnten wir in dieser Nacht um die 40-50 Bisse verzeichnen, die leider nicht alle hängen blieben. Dafür machte es richtig Spaß Biss auf Biss zu bekommen.
Da sich in den frühen Morgenstunden nichts mehr tat versuchten wir unser Glück beim Casten mit div. Ködern. Hier stiegen allerdings nur noch ein paar Barsche ein und wir beendeten gegen 13 Uhr unseren ersten Angeltag. Im Hafen entschieden wir uns dann noch ein wenig mit unseren kleinen Wobblern auf Barsche zu werfen und auch hier ging noch was. René erbeutete einen gut 50er Hecht und einen Zander. Ich konnte noch einen Barsch verhaften und verlor meinen wohl bislang größten Hecht! Der Fisch tauchte plötzlich direkt hinter dem SQ61 auf und packte gleich brutal zu. Der Drill dauerte gut 5 Minuten, aber es war alles andere als einfach den Fisch zu kontrollieren, da er immer wieder in die Steganlage zog. Unser Unterfangkescher war für diesen Fisch von geschätzten 1,10m – 1,20m zu klein und für eine Handlandung war es noch zu früh. So kam was kommen musste und der Fisch verabschiedete sich nach einem kräftigen Tauchgang in die Tiefe. Der Verlust war zwar ärgerlich, aber da der Start ansonsten sehr gut verlief konnte dieser Tag erfolgreich beendet werden.
In den kommenden Tagen war es deutlich schwieriger an den Fisch zu kommen, da wir vom Zeitfenster her ausschließlich tagsüber unterwegs waren. Wir fingen noch einige Barsche, Zander und vor allem viele Hechte. Wir setzten relativ kleine Köder ein und trotzdem war unsere Hechtquote in diesem Jahr sehr hoch. Immerhin konnten alle weiteren Hechte ohne Probleme gelandet werden. Es spielte auch keine Rolle ob man vertikal oder mit kleinen Wobblern an der Oberfläche fischte, der Hecht war überall anzutreffen.
Da gerade vertikal nicht sehr viel zu holen war entschloss ich mich an ein paar Tagen im Juni in die Abendstunden zu fischen und gerade in den Dämmerungsphasen auf dem Wasser zu sein. Gleich am ersten Tag wo ich dies mit meinem Vater zusammen probierte bekamen wir einige Bisse in nur wenigen Stunden. So fingen wir wieder Hechte und ein paar Zander an den gewohnten Stellen wo sich auch einige andere Angler einfanden. Mit zunehmender Dunkelheit schwanden aber auch die Hoffnungen noch weitere Fische zu fangen. Die Sonne war schon am Horizont verschwunden und es gab nicht mehr wirklich viel Licht auf dem Wasser. Eine letzte Anfahrt auf der Kante sollte es noch geben… Und dann ging ein heftiger Ruck durch meine Vertikalrute. Zuerst war es ein „Hänger“ und dann kam langsam Bewegung in die Sache. Bei den ersten Fluchten musste ich an einen guten Hecht denken bis die markanten Kopfstöße durch die Rute gingen. Am anderen Ende musste ein ziemlich guter Zander hängen, dass war ab diesem Moment klar. Die Rute bog sich fast bis zum Handteil durch, da ich die Bremse relativ hart eingestellt hatte. Die Shobu-Spinning (Link) hatte aber keine Mühe mit diesem Fisch fertig zu werden und der Drill an dieser Rute macht wirklich eine Menge Spaß.
Gefühlte 5 Minuten später kam der Fisch dann ans Boot und meine Vermutung wurde bestätigt. Im Mondlicht kam ein ordentlicher Silberbrocken an die Wasseroberfläche. Meinen Gummifisch hatte das Tier vollständig inhaliert und der Haken saß sicher in der Gaumenplatte. Der Fisch konnte schnell gelandet werden und wurde nach einem kurzen Fotoshooting schonend ins nasse Element zurück gesetzt. Was ein schöner Abschluss für diesen kurzen abendlichen Angelausflug.
Die weiteren Touren am Abend brachten ebenfalls Fisch, allerdings gab es keine weiteren „Kracher“ unter den Fischen. Da ab Anfang Juli die Hechtschonzeit ein Ende hat wird es in den kommenden Wochen wohl vermehrt auf Hecht gehen. Wir werden sicherlich davon berichten…
Super Bericht mit tollen Bildern und guten Fängen.Top.
Beste Grüße
Thomas