Finale, oho, Finale, ohohohooooo!
Endlich war es soweit! Das NKS-Finale stand an. Das war an sich schon spannend genug, aber da dieses Jahr die Organisation und Gewässerfindung an eine Agentur vergeben wurde, war die Spannung unmittelbar vor dem Wettkampf kaum noch auszuhalten. Der Weg über die Agentur sollte gewährleisten, dass wirklich niemand vorher dort Probefischen konnte und somit quasi gleiche Ausgangslagen für alle Wettbewerber geschaffen wären. Wir verbanden damit die Hoffnung, dass es sich dabei um ein gut besetztes privates Fischgewässer handelt, welches für eine Anzahl von Euronen extra für diesen einen Finaltag eingekauft worden wäre. Am Samstag um 12.00 Uhr unmittelbar vor dem Finaltag wurde es dann auf der Website der NKS bekannt gegeben. Es sollte zur Nieuwe Merwede gehen, ein Gewässer das uns absolut unbekannt war. Allerdings war uns auch sofort klar, dass dieses öffentliche Gewässer bei einigen NKS-Kollegen gut bekannt sein dürfte.
Vor dem Wettkampf
Beim Wettkampf auf dem Haringvliet hatten wir wiederholt Probleme mit der Elektrik vom Frontmotor. Nach gut 1h Angeln war kaum mehr Leistung vorhanden. Dieses Problem musste schnell angegangen werden, da bald das Finale auf dem Plan stand. Nach einem Gespräch mit Marius von MyBait tauschte er uns auf Kulanz das komplette Setup (2 Akkus und entsprechendes Ladegerät). An dieser Stelle noch einmal ein Danke an Marius für die schnelle und unkomplizierte Aktion. Gregor hat die Teile direkt bei ihm in Duisburg abgeholt und konnte sich ein paar neue Alumacraft Modelle ansehen. Wer in Erwägung zieht sich ein neues Angelboot zu kaufen sollte ihm mal einen Besuch abstatten. Nach dem Einbau der Komponenten mussten diese natürlich noch getestet werden, daher wurde unser Boot vorerst wieder in den Heimathafen gebracht.
Unmittelbar vor dem Wettkampf stand die Köderfrage auf dem Programm. Da wir das Gewässer nicht kannten und am Haringvliet auf dem falschen Fuß erwischt wurden, wollten wir nichts dem Zufall überlassen. Die Ködermittelbeschaffung lief auf Hochtouren und wir waren guter Dinge diesmal wieder einen Schritt vorwärts gekommen zu sein. Für die üblichen Vorbereitungen wie z. B. Fireballs präparieren sind am Freitag und Samstag ca. 10 Stunden ins Land gezogen. Und trotzdem reichte diese Zeit nicht um alles zu schaffen. Somit wurden die letzten Vorbereitungen erst unmittelbar vor dem Wettkampfbeginn auf dem Wasser getroffen.
Vor dem Wettkampf haben wir noch ein paar Testangeltage angesetzt um Methoden und die neue Technik zu testen. Leider ist unser Revier so platt gefischt, dass man keine Angeltechnik oder Methode gezielt probieren konnte. Es konnten immer nur Einzelfische gelandet werden die wenig Rückschlüsse zuließen. Das war alles suboptimal. Mit sehr überschaubaren Erfolgen bei diversen Generalproben konnte es im Finale ja nur besser werden. Das hofften wir zumindest!
Um das Glück ins Boot zu holen, musste ein Motto her. René besorgte Bazinga-T-Shirts als mottogebende Glücksbringer. Analog zu Dr. Sheldon Cooper von der Big Bang Theory wollten wir dem das Glück belastende Boots-Klabautermann ein Schnippchen auf Ansage, halt „BAZINGA“ schlagen! Hätten wir gewonnen, hätten wir die Shirts wohl nie mehr ausgezogen (auch nicht zum waschen). Daher sollte unser Umfeld dem lieben Klabautermann danken, da dieser sich gänzlich unbeeindruckt von unseren Maßnahmen zeigte. Hierzu aber später mehr.
Wir verabredeten uns also um 3.15 Uhr am Trailerparkplatz. René brachte crushed ice und eine Tankladung Red Bull mit. Auf ging es Richtung Dordrecht, um spätestens um 6:30 Uhr an der Slippe zu sein. Pünktlich trafen wir ein und stellten uns in eine schon recht lange Schlange. Die Boote und Fahrzeuge wurden intensiv nach lebenden Ködern inspiziert.
Mit einem Flusswettkampf konnten wir uns gut anfreunden. Eigentlich waren wir auf Gummiköder eingestellt, aber es sollte anderes kommen. Wie bereits erwähnt war uns das Gewässer völlig unbekannt und daher ging man schnellst möglich daran, weitere Informationen zu bekommen. Der Wettkampffisch ist aber ein ganz anderer, als der den man gewöhnlich dort antrifft. Das kann wahrscheinlich nur der wirklich einschätzen, der mal harte Runden bei der NKS mitgedreht hat. Somit ist der Informationsgehalt aus dritter Hand auch nur bedingt zu gebrauchen, wie leider auch an diesem Tag.
Wettkampf
Obwohl wir sehr zeitig am Zielort waren mussten wir gut über 1h warten bis wir das Boot zu Wasser lassen konnten. Die Slippe war sehr eng und es konnten immer nur ein paar Gespanne auf das Gelände fahren. Das kostete viel Zeit und führte auch dazu, dass der Wettkampf mit über 1h Verzögerung gestartet werden sollte. Im Hafen gab es das übliche Treiben. Man unterhielt sich ein wenig mit bekannten Gesichtern und bereitete noch ein paar Köder vor. Bedingt durch den späten Start hat uns dieser Umstand zumindest ein wenig in die Hände gespielt. Irgendwann nach 9:30 Uhr gab es dann endlich den Startschuss für das stark besetzte Teilnehmerfeld.
Bei anfänglichem Nieselwetter machten wir uns auf zur ersten Stelle die für uns erfolgsversprechend aussah. Kurz nachdem die Köder unten waren sah man auch schon die erste krumme Rute im Nachbarboot. Ok, die richtige Stelle war gefunden. Nun musste man den richtigen Köder suchen. Den fanden wir auch recht zügig und es gab 2 Fische innerhalb von 5 Minuten. Leider war der erste Fisch unter Maß. Der zweite Fisch war knapp über 50 cm. Um kein Risiko einzugehen brachten wir den Fisch recht schnell zum Kontrollboot, welches wir allerdings noch suchen mussten. Nach dem Vermessen hielten wir uns in der Nähe des Kontrollbootes auf und sahen unter anderem Chris Boxberger der gerade einen Fisch drillte. Die dabei eingesetzte Technik mit 2 aktiven Ruten sah schon sehr interessant aus. Der restliche Tag verlief dann eher schleppend. Hier und da gab es Attacken auf unsere Köder. Wir konnten noch 1 Zander unter Maß und 2 weitere maßige Zander fangen. Das dies nicht für eine gute Platzierung reichen würde war uns schnell klar. Aber was wir auch probierten, es gab einfach kein Mittel um nachhaltig Fisch zu fangen. Ein kurzer Jubelschrei ging trotzdem durch das Boot als wir einen Zander von 74,5 cm fangen konnten. Immerhin war dies der 6. größte Fisch des Tages, auch wenn dies nur ein schwacher Trost ist. Um nicht in den üblichen Stau beim Ausslippen zu geraten fuhren wir 10 Minuten vor dem Wettkampfende zur Slippe zurück.
Bei den üblichen Gesprächen an der Slippe stellte sich schnell heraus das der Fisch an diesem Tag fangbar war, aber wir haben den Hebel nicht gefunden! Wenn man dann hört das es Boote mit über 35 Fischen gab ist dies eine bittere Pille die man schlucken muss. Das zeigt aber auch noch ein deutliches Leistungs-Gap zu vielen anderen Teilnehmern. Dieses zu verringern ist unser Anspruch für die Zukunft.
Unsere Glückwünsche an Jörg und Kalle, die im Finale das beste deutsche Team gestellt haben. Aber auch die Jungs landeten abgeschlagen auf Platz 18.
An dieser Stelle unsere ganz besonderen Glückwünsche an Chris Boxberger und Peter Engelen. Die Jungs sind für uns, auch wenn es im Finale nur zum zweiten Platz gereicht hat, das beste Team der NKS im Jahr 2012.
Die NKS-Classic Challenge möchte die besten Zanderangler hervorbringen, die allen anglerischen Situationen gewachsen sind. Deshalb befischt man Gewässer wie das Gooimeer zu einer Zeit, wo man fast schon zwingend mit der Pose anrücken muss. Deshalb ist das Finale ein Fluss und kein großes Bekanntes wo jeder Trainingsweltmeister seine Erfahrungen sammeln konnte. Es geht sich darum sich in jeder Situation auf den Fisch einzulassen und nicht umgekehrt. Das Loslassen von seiner liebsten Technik und das erfolgversprechendste Mittel schnellstmöglich zu finden und einzusetzen, diese Herausforderung ist der eigentliche Hintergrund der NKS Challenge. Der Angler, der diese Symbiose auf allen Ebenen und Gewässern gut beherrscht, der sich darauf einlassen kann, der wird hierbei belohnt. Das Team Boxberger & Engelen sind für uns Angler, die dies am besten verkörpern und sie haben zu Recht die Challenge gewonnen. Chapeau und weiterhin viele gute Fische wünschen wir Euch!
NKS-Verantwortliche
Wir möchten uns recht herzlich bei den Verantwortlichen der NKS bedanken. Habt ihr dieses Jahr wieder richtig gut gemacht. Einzig und alleine das Finalgewässer fanden wir unglücklich. Das eigentliche Ziel der Chancengleichheit wurde ja nicht wirklich erreicht. Das Gewässer war einer Vielzahl von Anglern gut bekannt. Hinzu kam die wirklich sehr schlechte Slippe. Da fragt man sich schon, ob die Agentur sich das wirklich vor Ort mal angeschaut hat. Auf der anderen Seite wurden viele Fische gefangen und das spricht wieder für das Gewässer. Von unserer Seite Daumen hoch für den Einsatz, der da gebracht wird. Wir freuen uns schon auf die nächste Saison.
Das offizielle Ergebnis findet ihr wie immer hier.
Team Vertikalangeln.com
FINALE !
Sehr gut gemacht, ihr Zanderfreaks!
Moin ihr zwei,
allein das ihr dabei wart und im Vorfeld ein Ticket füs Finale gelöst habt, ist aller Ehren wert !!!
Wenn man eure Berichte genauer liest, kann man auch erahnen welch riesiger Zeit- und Kostenaufwand dahinter steckt. Von daher meinen RESPEKT habt ihr.
Und auch hier noch mal……GLÜCKWUNSCH !!!!
Frank
Danke für die Glückwünsche …
Eure Berichte sind immer wieder sehr unterhaltsam und neutral. Am Besten finde ich, dass Ihr richtigerweise die Fehler – wie wir auch – bei Euch selbst und nicht bei anderen sucht. Auch die Analyseversuche sind immer wieder sehr interessant.
Tatsächlich wird aber kein Organisator mehr ein unbeflecktes Gewässer finden, auf dem mehr als 50 Boote ausreichend Platz finden und bestenfalls mindestens 3 Boote gleichzeitig trailern können. Auch das Problem der Lokalmatadoren und Berufsangler kann nicht umgangen werden. Unsereins wird überwiegend immer max. im oberen Wertungsdrittel stehen, vielleicht auch mit viel Glück mal ein Angeln gewinnen. Trotzdem sollten wir den ehrenamtlichen Organisatoren dankbar sein, dass wir an solchen für uns immer wieder interessanten und lehrreichen Angeln teilnehmen können und auch dürfen. Gleiches wird auf deutscher Seite für Süßwasser-Bootsangler auch nicht annähernd geboten. Es sind schon viele unserer Landsleute als Eintagsfliegen bei der NKS erschienen und mussten feststellen, dass es ein Riesenunterschied ist, ungestört im Lieblingsgewässer seine Fische zu fangen oder gegen i.d.R. 50 Mitkonkurrenten auf einem begrenzten Parcours in fremden Gefilden anzutreten. Die Zeit- und Kostenfrage ist sicherlich auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Trotzdem kommen wir immer wieder zu den für uns interessanten Gewässern und versuchen ein Finale-Ticket zu ergattern. Ein Blick über den Tellerrand ist uns nach wie vor sehr wichtig.
@ all
Vielen Dank für Eurer Feedback!
@ Kalle
Prima Statement! Vielen Dank!
Klasse Statement Kalle.
Zum Thema Eintagsfliege hast Du schon den richtigen Punkt angeschnitten. Der enorm hohe Zeit, und ja, auch der Kostenaufwand sind echt nicht ausser Acht zu lassen. Der ein oder andere würde sicherlich gerne öfter dabeisein, aber ja mann hat noch andere Baustellen im Leben. Der Leistungsunterschied schreckt da weniger ab. Mann muß sich halt klar sein das die meisten auf einem ganz anderen Niveau fischen, und die Gewässer in und auswendig kennen. Trotzdem ist es für jeden der nur ein wenig Wettkampfblut in sich trägt eine ganz faßzinierende Atmosphäre.
Ich bewundere den Aufwand den Ihr betreibt um fast jedes Mal dabei zu sein.
Und die Ergebnisse können sich doch echt sehen lassen.
Viel Glück weiterhin!
Lool ihr seid echt total neutral
Sauber Jungs.Glückwunsch